Wenn Glaube Gestalt gewinnt – Abschlussgottesdienst des Gemeindeunterrichts (Klüngels) am 04.09.2022

Gemeindeunterricht (gern als Klüngels bezeichnet) ist das Pendant zur Konfirmation. Allerdings kann man hier niemand konfirmieren, weil die Teenies als Kinder nicht getauft wurden. Trotzdem hat er im Grunde alle Facetten des Konfirmandenunterrichts, vor allem aber den Sinn, christliche Inhalte nicht nur als Geschichten und Lehren zu vermitteln. Vielmehr geht es darum, einen persönlichen Bezug zu diesen Themen zu finden.

Und das hatte bei den drei Jungen, die Jugendreferent Christoph Bartels in eine Dialogpredigt eingebunden hatte, auf jeden Fall gefruchtet. Sie hatten sich bereiterklärt, zu seine Fragen bzgl. diverser Inhalte, die sie gelernt hatten, ein persönliches Statement abzugeben. Eine der entscheidenden Aussagen: Man kann in einer christlichen Gemeinde aufwachsen, man kann alle Geschichten und Aussagen kennen, aber das bedeutet noch lange nicht, dass man es wirklich verstanden hat, dass man einen persönlichen Bezug dazu hat. Und das war bei allen dreien der Fall gewesen. Durch die Stunden im „Klüngels“ hatten sie tiefere Einblicke und Erkenntnisse darüber bekommen. So sagte Nils, dass er einen Grund gefunden hätte, dass er an Gott glauben kann. Früher hätte er nicht verstanden, wer er ist und wie er ist. Auch wäre ihm die Eigenschaft Gottes als Trinität (Dreieinigkeit: Vater, Sohn und Heiliger Geist) seltsam vorgekommen, er hätte damit nichts anfangen können. Das Beispiel von den Aggregatzuständen von Wasser hätte ihm dabei jetzt sehr geholfen. Wasser (chemisch H2O) hat je nach Temperatur drei Formen: Unter 0° ist es Eis, danach eine Flüssigkeit und ab 100° gasförmig. Dennoch bleibt es Wasser. Jakob hatte bei der Frage „Warum lässt Gott das Leid zu?“ diese Aussage sehr geholfen: Gott liebt uns, aber er hat uns auch einen freien Willen geschenkt. Er zwingt uns also nichts auf. Deshalb können wir auch Dinge tun, die seinem Willen nicht entsprechen und Leid verursachen.

Jan-Philipp sprach davon, dass er die Frage nach Gottes Allmacht und Liebe bisher nicht verstanden hatte. Okay, Gott ist halt da. Aber dass er uns liebt und sich Gemeinschaft mit uns wünscht, wurde ihm erst im „Klüngels“ klar.

Was Jan-Philipp und den anderen Teilnehmern am „Klüngels“ besonders gefallen hat, war, dass sie angefangen haben, Lobpreislieder zu singen. Er finde singen cool, zuerst gefiele ihm ein Lied sehr gut, aber nachher werden ihm Text und Botschaft so richtig bewusst. Auch das war für ihn und die anderen ein Schlüssel, sich mehr über Gott bewusst zu werden. Die Lieder, die nun im Gottesdienst gesungen wurden, hatten sie auch im „Klüngels“ gesungen und sich logischerweise jetzt gewünscht. Jan-Philipps Lieblingslied war „My Lighthouse“ (Mein Leuchtturm), in dem davon gesprochen wird, dass Gott der Friede und Halt ist, wenn es im Leben stürmisch zugeht, dass Gottes Liebe durchträgt, dass er der Leuchtturm ist, der in der Dunkelheit scheint und dem man folgen kann. (Dieses Lied wird übrigens auch gern in den Konfirmationsgottesdiensten gesungen.).

Am Ende der Dialogpredigt gab Christoph Bartels noch einen Impuls mit: Er hatte, als er sich als Teenie taufen ließ, den Vers aus Philipper 1, Vers 6 bekommen: „Deshalb bin ich auch ganz sicher, dass Gott das gute Werk, dass er in euch begonnen hat, zu Ende führen wird bis an den Tag, an dem Jesus Christus wiederkommt.“ Er erlebt immer wieder, wie Dinge, die wie ein Samen in ihn hineingelegt wurden, aufgehen und sich weiterentwickeln. Dieser Prozess hält ein Leben lang an. Manchmal ist es so, dass man es aktiv spürt, wie Gott in einem am Werk ist, manchmal spürt man gar nichts. Aber er ist am Werk, egal ob man es spürt oder nicht. Gott geht mit jedem seinen ganz individuellen Weg, egal, ob man in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen ist oder nicht. Ganz konkret jetzt für die drei Jungs gab Christoph Bartels ihnen diesen Vers mit auf den Weg, dass er sicher ist, dass Gott auch mit ihnen dieses gute angefangene Werk zu Ende führen wird. Er sei sehr begeistert von ihnen allen und gespannt, was noch alles aus ihnen wird.

Natürlich gab es nicht nur die Dialogpredigt, sondern noch viele andere Themen und Aspekte, viel Gesang und wichtige Informationen. Zum Schluss wurde für die vier Teenies (Jan-Philipp, Nils, Jakob und Theresa), die den „Klüngels“ jetzt abgeschlossen haben, gebetet, sie wurden gesegnet und bekamen ein Geschenk. Und nach dem Gottesdienst viele Glückwünsche.

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